Als Eigentümer:in rechtliche Klarheit schaffen
Für die Parifizierung eines Mehrparteienhauses gibt es viele Gründe.
Einer davon: Die Hauseigentümer:innen möchten Eigentum an einzelnen Wohnungen begründen oder Teile des Hauses an Dritte verkaufen.
Ein weiterer Grund ist, dass sich die Eigentumsverhältnisse ändern, wenn z. B. Verwandte ins Grundbuch eingetragen werden sollen.
Ein dritter Grund: Eine Sanierung soll mit Krediten finanziert werden und die Banken fordern ein Nutzwertgutachten.
Wer ein Mehrparteienhaus in Wohnungseigentum überführen möchte, hat drei Ziele:
✔ Wertermittlung: Mit genauen Anteilen (durch das Nutzwertgutachten) lässt sich leichter bestimmen, wie viel jede Wohnung wert ist.
✔ Besseres Kostenmanagement von Betriebskosten und Rücklagen: Wenn klar ist, welcher Anteil wem gehört, lässt sich auch leicht festlegen, wer welchen Anteil an Betriebskosten etc. trägt.
✔ Attraktivere Verträge für Mieter:innen oder Käufer:innen
Der Weg zur Parifizierung ist für Außenstehende ein bisschen anspruchsvoll, aber durchaus zu schaffen. Vor allem mit den richtigen Partner:innen an der Seite.
Möchten Sie Ihr Zinshaus parifizieren lassen? Wir beraten Sie gern.
Machen Sie gleich den Nutzwert-Check, kostenlos und unverbindlich.
Erste Weichenstellung am Weg zur Parifizierung: Akteneinsicht
Als Eigentümer:in vereinbaren Sie einen Termin bei der Baubehörde des jeweiligen Bezirks und erhalten gegen Vorlage eines Ausweises den gesamten Bauakt. Wichtig ist, dass wirklich jedes Dokument, jeder einzelne Zettel, aus diesem Bauakt fotografiert wird. Achten Sie bei der Archivierung zu Hause darauf, dass jeder Bewilligungsantrag samt Beilagen in einem eigenen Ordner liegt.
baukult-Tipp: Diese Eigenleistung spart später viel Zeit und Kosten.
Präzision durch Vermessung
Anschließend tritt der/die Vermesser:in (Geometer:in) auf den Plan. Es wird ein Lage- und Höhenplan erstellt und eine 3D-Punktwolkenvermessung durchgeführt. Damit entsteht ein millimetergenaues Abbild Ihres Hauses, vom Keller bis ins Dach. Diese Vermessung liefert die Grundlage für das spätere Gutachten. Der/Die Vermesser:in trägt die Verantwortung für die Richtigkeit der Daten.
Nach etwa zwei Wochen bekommen Sie die Messergebnisse. Die Kosten belaufen sich auf rund 1.500 Euro für den Lage- und Höhenplan sowie etwa 1,80 Euro pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche für die 3D-Punkte.
Bestandsplanung durch Expert:innen
Mit diesen Daten beginnt unsere Arbeit als Expert:innen für Nutzwertgutachten. Das baukult-Team erstellt eine Bestandsplanung, die den aktuellen Zustand vollständig und exakt abbildet. Dieser Prozess dauert etwa vier Wochen. Kalkuliert werden rund 4,60 Euro pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche.
Diese Bestandsplanung ist notwendig, denn sie ist die Grundlage für alle weiteren Schritte.
Bewilligungsplanung: Die entscheidende Etappe der Parifizierung
Im nächsten Schritt entsteht die Bewilligungsplanung, wiederum durch das baukult-Team.
Innerhalb von etwa sechs Wochen werden die Unterlagen so aufbereitet, dass sie den Anforderungen der Baubehörde entsprechen.
Wichtig: Nur Flächen, die behördlich bewilligt sind, dürfen genutzt werden. Verstöße führen oft zu Streitfällen im Mietrecht oder sogar zu Rückabwicklungen.
Parallel dazu wird das Nutzwertgutachten vorbereitet. Es errechnet die Anteile der künftigen Wohnungseigentumsobjekte. Während dieser Phase können Varianten geprüft und verschoben werden, bis die Miteigentumsanteile möglichst genau passen. Die Kosten bewegen sich bei rund 2.800 Euro netto für den Vorabzug des Gutachtens. Der Teilungsvorschlag wird je nach Aufwand abgerechnet.
Bauanzeige und Bewilligung
Sobald die Bewilligungspläne fertig sind, werden die Unterlagen der Bauanzeige nach §62 BO-Wien digital eingereicht. Dieser Schritt dauert kaum mehr als eine halbe Stunde. Nach einer sechswöchigen Frist sind Ihre Pläne behördlich bewilligt.
Rechtliche Finalisierung der Parifizierung
Genau jetzt wird das Nutzwertgutachten von uns signiert im Original ausgestellt. Den Abschluss bilden nun die:der Anwält:in oder Notar:in. Die Jurist:innen erstellen den Wohnungseigentumsvertrag und sorgen für die Eintragung im Grundbuch (Verbücherung). Wenn alle Eigentümer:innen zustimmen, verläuft dieser Prozess reibungslos. Kommt es zu keiner Einigung, bleibt als letzter Ausweg die Teilungsklage vor Gericht.
baukult-Tipp: Bei Meinungsverschiedenheiten hat sich schon oft eine Mediation bewährt.
Am Ende des Parifizierungsprozesses halten Sie ein Paket an Vorteilen in Händen
✔ Mietrechtliche Sicherheit: Exakte Flächenangaben und Kategoriebezeichnungen sorgen für korrekte Betriebskosten und Rücklagenberechnungen.
✔ Baurechtliche Sicherheit: Der Bestand ist vollständig bewilligt und darf offiziell genutzt werden.
✔ Wohnungseigentumsrechtliche Sicherheit: Von der Bestandsaufnahme über das Gutachten bis zum Grundbuch sind alle Informationen lückenlos vorhanden.
Möchten Sie Ihr Zinshaus parifizieren lassen? Wir beraten Sie gern.